DIE BODENSEE-ROMANE * HiStory – Welt und Mensch

"Wer zur Quelle gehen kann, gehe nicht zum Wassertopf."
Leonardo da Vinci
Forschung trifft Fiktion
Auf historischer Spurensuche –
Frauen, Wissen und vergessene Stimmen
Am Bodensee war man einst auf einem vielversprechenden Weg – historisch, kulturell und menschlich.
Unsere Gesellschaft bemüht sich heute, genau diese Werte neu zu beleben.
Mit meinen Bodensee-Romanen * HiStory – Welt und Mensch lade ich zu einer spannenden Spurensuche ein – zurück zu jenen Wurzeln, in denen Menschlichkeit, Gleichwertigkeit und geistige Freiheit bereits lebendig waren.
Doch ein Wert, der heute oft noch fehlt, ist der Respekt vor der Natur – jener geistige Zugang zur Welt, der früher als heilig galt.
📖 Veröffentlichte Bände (2.–9. Jahrhundert)
Die Ursprünge des antiken Wissens der Druiden – verbunden mit ägyptischem Denken, Pythagoras und dem frühen Christentum.
Der Iroschotte Columba und Königin Theudelinde kämpfen für Menschlichkeit und Freiheit – in einer Welt voller religiöser Gewalt.
Die junge Alamannin Friede und der Iroschotte Virgilius entschlüsseln geheime Botschaften der verfolgten Christen.
Die gebildete Gräfin Imma erlebt den Verlust weiblicher Bildung im Übergang zur karolingischen Ordnung.
Ein junger Mönch, ein tödliches Geheimnis, eine mutige Kaiserin – ein historischer Roman über Macht, Wissen und Verrat am Bodensee und in Europa.
🔍 Wie alles begann
Bereits in meinen früheren Büchern
und
stellte ich die Frage:
Was geschah mit dem alten Wissen? Und wer bewahrte es?
Mit
begann die tiefergehende Spurensuche – inspiriert von Leonardos da Vincis Denkweise und seiner Verbindung zur antiken Wissenswelt.
🔮 Was kommt?
In den kommenden Bänden erkunden wir Spuren universalen Wissens in Baukunst, Literatur und Symbolen.
🌊 Warum der Bodensee?
Der Bodensee war ein geistiger Knotenpunkt Europas – zwischen Kulturen, Religionen und Wissenssystemen.
Meine Romane lassen diese Welt lebendig werden: in Liebe, Heilkunst, Glaube und Widerstand.
🖋 Marion Merkelbach
Autorin der Reihe „Vergessene Stimmen – Der Widerstand der Jahrhunderte“
Andreas wurde es flau im Magen. Es stank bestialisch. Ein Mörder lag vor ihm auf dem Tisch. Magister Reichlin gehörte zu den zehn Studenten, die ausgewählt worden waren, um bei dem seltenen Spektakel einer Leichensektion dabei sein zu dürfen.
Der Medicus vom Bodensee, S. 39
Der Allmächtige hat mit dem See Vollkommenes geschaffen, ließ er seine Gedanken schweifen. Auf diese Vollendung der Schöpfung wollte er täglich blicken. Erneut kam Reichlin sein Traum von einem Palast mit Garten als Paradies auf Erden in den Sinn.
Der Medicus vom Bodensee, S. 189
Ceili ahnte damals nicht, dass es eine andere Welt – eine geheimnisvolle Welt – gab, die tief im Verborgenen lag und die es zu entdecken galt. Diese Welt glich einem Rätsel, bestehend aus Zeichen, Bildern und Gegensätzen. Das Enträtseln war mit Abschied, Verfolgungen, Verleumdungen, Unterdrückungen und Todesgefahren verbunden. Ceili, eine Kämpferin auf der Suche, sollte die Neugier packen …
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 16
Der Christ sah sie aufmerksam an und sagte dann ruhig: »Du hast recht, Ceili. Dieses Gleichgewicht ist in unserer Welt zutiefst gestört. Chi Rho will das Gleichgewicht zurückbringen, das Gleichgewicht zwischen männlich und weiblich.« Er legte die Stirn in Falten und fragte: »Wollt ihr ein Rätsel dazu hören?«
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 186
Dort, in diesem gewaltigen Klippengestein mit seinen geheimnisvollen Höhlen, war die gesuchte Heilkraft des Weltkörpers verborgen, dessen war Dru sich sicher. Dort traf der See, bewegt von der Macht des Pater Rhenus und der Brigantia, auf das Reich der Felsengötter. Dort walteten die Kräfte der Natur und beflügelten sich gegenseitig.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 168
Beine und Arme wanden sich durch die Luft, griffen nach etwas Unfassbarem, zogen es zum Körper heran, stießen es weg, fingen es wieder ein. Die stummen Gebärden, die Gesten, die Masken, mit denen der Darsteller ohne Unterlass das Geschlecht wechselte, erzählten ein ergreifendes Drama, das durch die komischen Einlagen immer wieder aufgelockert wurde.
X Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 126
Es geschah etwas in Ghrians Gehirn, das seinen Schmerz veränderte. Ceili hatte sich wie ein Vogelweibchen in seinem Gehirn eingenistet. Es schien beinahe, als würde sie in seinem Gehirn ihre Gedanken ausbrüten. Ghrian stellte sich vor, dass sich ihrer beider Gedanken miteinander vereinigten und zusammen hinaus in die Welt flogen.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 57
Die geschlossenen Lider trennten ihre Wahrnehmung von dem Leid der irdischen Welt, von den Ausschlägen, den Schmerzen, dem Husten, dem Jammern, der Seuche um sie herum. Tränen strömten ungehindert aus ihren Augen. Die Kämpferin gab auf, ergab sich ihren Gefühlen und ihrer Sehnsucht. Irgendwann kamen die Laute des Elends zurück.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 159
Wo immer sie sich hinbewegten, griff die Nebelgöttin nach ihnen, genauso wie die einsetzende Dunkelheit. Schließlich irrten sie am Seeufer entlang. Unweit von Chostanza wurden die jungen Frauen überfallen. Die Räuber erkannten in Lelia die begehrteste Lupa und Gespielin des Besitzers des Lupanars.
X - Die Geheime Quelle vom Bodensee, S. 136
Donatianus lebte in seiner eigenen Vorstellungswelt, die wenig mit derjenigen seiner Weggefährten zu tun hatte. Er hatte schon lange keine Furcht mehr vor den heidnischen Göttern. Er hatte Angst vor der Hölle. Denn beim endgültigen Weltgericht, so hatte er in Rom erfahren, würde ein Richter über die Lebenden und die Toten urteilen.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 147
"Die heiligen Weisheiten sind in großer Gefahr. Sie werden von denen, die sie verleugnen und verbieten, zerstört. Wir dürfen unsere Mission nie vergessen, Righ. Gerade jetzt nicht, wo Donatianus den Weltuntergang vorhersagt und Medicus Arminius glaubt, mit seinem Theriak das Allheilmittel gefunden zu haben", beschwor der Druide den Briganten.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 163
»Nicht nur die Druiden werden verfolgt, sondern auch die Boten und Nachfolger von dem, den ihr Chi Rho nennt, werden mit Argwohn beobachtet. Auch sie werden der Heimlichkeiten bezichtigt. Es wird verbreitet«, fuhr Arminius stirnrunzelnd fort, »dass die Geheimnistuer bei ihren heimlichen Zusammenkünften unter der Erde Kinder opfern und verspeisen würden.« »Wer erzählt denn so was?« Ceili erstarrte.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 178
Ebendort füllte Pater Rhenus als Leben spendender Strom das Zentrum des Weltkörpers. Auch aufgrund der vielen Früchte, die an den Ufern des Sees wuchsen, war es durchaus naheliegend, den Lacus Brigantiae nicht nur als den Nabel, sondern gar als die Gebärmutter des Weltkörpers zu verehren.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 118
Alle Blicke ruhten auf dem Christen. Der seufzte und ließ zum Verschnaufen das Ruder ruhen. Wieder rieb er sich die Wunde über seinem Herzen. Dann holte er tief Luft und sagte: »Er wusste es … Er wusste, dass er Zwistigkeiten auf Erden schaffen würde. Er wusste, dass seine Vision ihn und seine Anhänger in große Gefahr bringen würde. Er hat es so formuliert: Denen, die meiner Geheimnisse würdig sind, sage ich meine Geheimnisse. Was deine rechte Hand tun wird, deine linke soll nicht wissen, was sie tut.«
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 187
" ... Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken." "Was bedeutet das?", flüsterte Dru mit großen Augen. "Das ist eine geheime Schrift", vermutete Righ und sah Marcus an, um dessen Meinung als Bibliothecarius abzuwarten. "Habt ihr das X gesehen?", fragte Dru heiser.
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 123
»Genau das ist die Gefahr der Geheimniskrämerei, vor der ich euch warnen möchte. Ob ihr nun zu jenem Geheimkult gehört oder nicht, ob es wahr ist, was sie verbreiten oder nicht, darum geht es mir nicht. Ich stelle jedoch immer wieder fest, dass Geheimniskrämerei große Gefahren birgt, weil sie die Nichteingeweihten zu falschen Vorstellungen, Verleumdungen und schlimmen Gerüchten verleitet.«
X - Die geheime Quelle vom Bodensee, S. 179
Der See war ruhig. Nach dem Unwetter am Tag schien er erschöpft. Er war friedlich. Es war so, als schlummerte er und genoss dabei, wie der Nachen über seine Oberfläche hinwegstrich. Vielleicht trieb ihn sogar ein schlechtes Gewissen, denn er wiegte den Kahn liebevoll, weg vom Land, weg von der Gefahr des Hexenjägers, weg von der Stadt und ihren Bedrohungen. Seine Wellen plätscherten zärtlich am Bugrand, während er unter Matthias und Simarna wachte.
BodenSeele, S. 297
Nur eines verkrampfte sein Herz: Der Anblick der linken oberen Ecke des Briefes. Denn diese wurde von den spinnenähnlichen Fingern des Mönchs gehalten, nein, die Ecke wurde von ihnen zerdrückt wie die unschuldige Seele von der glühenden Zange eines Folterknechts.
BodenSeele, S. 262
Simarna traute ihren Ohren nicht. Sie durfte tatsächlich mit auf den den Turm von Freiburg – auf den schönsten Kirchturm dieser Welt? Was würde ihre Mutter sagen? Würde sie sie als Abtrünnige bezeichnen, als eine, die sich mit denen einlässt, die ihre Freunde verbrennen ließen?
BodenSeele, S. 75
Nein, dieser Blick war anders. Er wärmte sie, tat ihr gut, blickte in sie hinein. Sie genoss ihn. Ja, sie wünschte sich, er würde sich nie von ihr abwenden, würde ewig auf ihr ruhen. Sie hatte einen solchen Blick bisher nur einmal gespürt, in jener Nacht, die sie nie vergessen würde!
BodenSeele, S. 107
Doch da lag sie vor ihm und wieder durchströmte ihn die Lust. Ja, nackt lag sie vor ihm! Ebenmäßig, wunderschön, teuflisch schön. Die Verführung, die Schlange, das Böse schlechthin, kam es ihm in den Sinn. Sie durfte nicht mehr leben. Wie viele Männer würde sie noch verführen?
Das Geheimnis des Medicus., S. 28
Konstanz reizte Andreas. Die Stimmung war eine andere als in Überlingen. Die Überlinger waren gern unter sich. Weitgereiste wie in Konstanz gab es in Überlingen kaum. Überlinger Weine und Getreide waren von besonderer Qualität und rund um den See sehr begehrt.
Das Geheimnis des Medicus. S. 83
»Ich muss allein, ja einsam sein und nachdenken über das, was ich sehe und dann spreche ich mit mir selbst und wähle das aus, was mir besonders oder einzigartig erscheint. Dann stelle ich mir die Holztafel als Spiegel vor, denn der Spiegel kann sich ja bekanntlich in alle Farben verwandeln, die ihm gegenüberstehen. Und so ist es, als ob eine zweite Natur auf der Holztafel entsteht.« [Leonardo da Vinci]
Das Geheimnis des Medicus, S. 215
Die Behandlung von ausgerenkten Gelenken, gebrochenen Knochen, gequetschten Gliedmaßen, alles möglichst ohne Blut, tätigte er routinemäßig. Er selbst hatte die Verletzungen mit entsprechenden Werkzeugen verursacht. Während die vor ihm liegenden Menschen sich vor Schmerzen krümmten und schrien, stellte er seine Sinne aus.
Das Geheimnis des Medicus, S. 41
Allmählich dämmerte es in Matthias. Es dämmerte so, dass ihm beinahe schwarz vor Augen wurde, während sein Gewissen sich meldete. Er war es gewesen, der veranlasst hatte, das Glied zu amputieren. Er war es, der zuließ, dass der Körper des Mönches ohne dessen Einwilligung verstümmelt wurde. Er war es, den der Mönch jetzt anklagte, für die Verstümmelung seines Körpers und damit für die Verstümmelung des vollkommenen Werkes Gottes verantwortlich zu sein. Matthias fehlten die Worte!
Das Geheimnis des Medicus, S. 167
Der See war genauso still und leise wie der Kosmos über ihm. Er schwieg und beugte sich der Kälte, die seine Oberfläche zunehmend glättete und ihr mehr und mehr Spannung verlieh. Am Morgen fand man auf dem Eis die Spuren von den Wölfen, die nachts über den See schlitterten und unerbittlich heulten.
Das Geheimnis des Medicus, S. 146
Der nackte Mönch breitete seine Arme aus, wendete sich dem zunehmenden Mond zu, dann drehte er sich, das Gesicht stets dem Himmel zugewandt, dem Weg des Mondes folgend, im Halbkreis und ließ die Strahlen der Sterne und Planeten auf sich wirken. Er sprach einige Worte, welche im Kosmos verhallten.
Das Geheimnis des Medicus, S. 170
Wie konnte man stundenlang in ein dunkles, nur langsam fließendes Wasser blicken? Dann verbrachte er endlose Zeiten in Feldern, Wiesen und Wäldern. Immer hatte er ein kleines Notizbuch am Gürtel hängen, welches er zückte, um Vögel, Blätter, Blumen zu beobachten und ihre Bewegungen, ihren Flug, ihr Verhalten, ihr Aussehen, ihr stilles Wachsen festzuhalten. Leonardo [da Vinci] war ein unheimlicher Zeichner.
Das Geheimnis des Medicus, S. 204
Die natürliche Magie? Der Arzt als Magier? Es gab zahlreiche Theologen, Kirchenmänner und Inquisitoren, die jede Art von Magie ablehnten und als irreführend ansahen. Was waren das für Überlegungen? Was für gefährliche und zugleich geniale Gedanken?
Das Geheimnis des Medicus, S. 197
Die Botschaft, die sie verstand, erinnerte sie an die Geheimnisse, die sie selbst zu verbergen hatte: Teufel, Häresie, Ketzerei, Anklage, Tod, Verfolgung, Verstecken, Bedrohung … Und der Teufel saß immer auf irgendeiner Weise neben ihr. War das Mann Weib Wesen in Leonardos [da Vinci] Darstellung der Teufel?
Das Geheimnis des Medicus, S. 221 f.